
Gänseblümchen nach oben klopfen
Der Freitagssalon zeigt Arbeiten der Hamburger Künstlerin Kristine Schoepflin, die sich dem Medium der Zeichnung verschrieben hat. Ihre feinen Bleistiftzeichnungen weisen eine nahezu beunruhigende Detailverliebtheit auf, die Motive sind auffällig sorgsam und präzise ausgearbeitet. Aufgelockert wird dieser unverbesserliche Hang zum Perfektionismus durch absurde Szenerien, die sich zwischen Surrealismus und latenter Komik bewegen. Es sind collagenartig arrangierte Schnappschüsse von den kleinen Lächerlichkeiten des Lebens.
Dabei kann Tier auf Mensch treffen, Realität auf Traum, Vampir auf Sack, spießige Behaglichkeit auf psychedelische Euphorie. Doch nicht alles im Werk der Künstlerin dreht sich um Skurrilitäten und aberwitzige Momente; es tauchen auch beklemmende Motive auf, die einen bisweilen morbiden Charakter haben und befremdlich wirken. Verstärkt wird der Effekt durch mitunter sehr kräftige schwarz-weiße Kontraste und das konsequente Fehlen von Farbe. Allen Arbeiten ist jedoch gemein, dass sie von den alltäglichen Banalitäten des Menschen, den kleinen und größeren Dramen des Durchschnittslebewesens erzählen.
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